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Tag: Vinyl

Diana Brown & Barrie K. Sharpe – „The black, the white, the yellow and the the Brown (And don‘t forget the redman)“

Diana Brown & Barrie K. Sharpe – „The black, the white, the yellow and the the Brown (And don‘t forget the redman)“

ACID JAZZ (U.K. 828304.1)

Das Genre Acid Jazz sorgte zu seiner Zeit durchaus für Verwirrung. Eigentlich ein Label, dass sich mit seiner Namensgebung an eine House-Richtung anlehnte. Aber ursprünglich so gut wie nichts mit House zu tun hatte. Acid war damals, im wahrsten Sinne in aller Munde, und eine Grundlage für die Rave-Bewegung wie auch für den zweiten Summer of Love in London. Die Definition von Acid-Jazz war nicht einfach, beschäftigte die Musikjournalisten, und von der besagten Label sah man das eher mit einem Schmunzeln als mit einem wirklichen Bemühen die Situation aufzuklären.

Geneigte Hörer sahen darin eine Auflockerung des Jazz hin zu einer durchaus tanzbaren Version. Ungeachtet der Tatsache, dass Funk, Soul, R’n’B-Einfluss so prägend waren, dass es sich bei manchen Stücken einfach nur um gute Wiedergänger vergangener Rhythmen handelte, die sauber eingespielt und modern aufgepeppt eben nichts anderes waren als Soul und Funk.

Das soll aber weder das Engagement, noch das musikalische Vermögen mancher Acid-Jazz-Bands schmälern. Großartige Künstler kamen dabei zusammen, die Situation war alles in allem erfrischend und befruchtend. Acid-Jazz kam damals nicht aus dem Nichts, denn schon ein Jahrzehnt davor hatte der sogenannte Pop-Jazz, der Bands wie Blue Rondo de la Turk, Carmel, Matt Bianco und Everything but the Girl dafür gesorgt, Jazz-Anleihen in den Clubs populär und tanzbar zu machen. 

Die Übergänge waren dabei fließender und wechselseitiger als man das damals sehen wollte. Die Acid-Jazz-Bands wie Galliano und Brand New Heavies sahen sich durchaus in der Tradition großer Soul- und Funkbands, aber ohne die Vorarbeit in den Achtzigern wäre es wohl nicht so populär gewesen. Es verwundert daher nicht, dass dort, wo heute noch Acid Jazz produziert wird (z.b. Italien) auch Matt Bianco in der aktuellen Inkarnation durchaus populär ist.

Typisch war für den Acid Jazz, dass eine Menge Bands einen Vertrag bekamen, die über ein einziges Release hinaus nicht weiter bekannt wurden. Diana Brown und Barrie K. Sharpe hatten nur diese eine Platte abgeliefert, die durchaus zu feiern ist, denn selten wurde die Essenz der ganzen Richtung so komprimiert auf Vinyl gepresst. Dort finden sich genau die Funkanteile und harmonischen Gesänge, verweise auf Rap und HipHop allgemein, dass man es als Statement und Grundlage für viele weitere Experimente erleben kann.

Die Maxi-Singles, die aus diesem Album herausflossen, waren sowohl im Zusammenhang mit dem später formulierten Neo-Soul wegweisend, haben aber bis heute eine angenehme Zeitlosigkeit, die durchaus tauglich für nette Lounge-Abend ist. 

Allem voran „The Masterplan (Ropeman Mix)“, dem Stück, dass das Album einleitet und mit „Colours (Black, White, Yellow, Brown, Red)“ und „Eating me alive!“ ein homogenes Gesamtwerk darstellt. Es gibt wahrscheinlich, verstreut auf verschiedenen Singles, einen Berg Remixes, die in jedem Detail eine sehr moderne Soul-Interpreation darstellen, die in dieser Weise einfach Teile eine herausragenden Produktion sind.

Es gibt im Acid Jazz einige hervorstechende Alben, die heute noch wegweisend und beispielhaft sind – Diana Brown & Barrie K. Sharpe hätten es verdient gehabt in dieser Liste aufgenommen zu werden. Das komplette Album ist rhythmisch so homogen, dass man es gerne und unbewacht vor Publikum abspielen kann, ohne die Tanzfläche endgültig zu veröden. Guter Stoff, und aufgrund seines Alters und wenigen Bekanntheit auch zu einem angenehmen Preis zu erwerben.

Externer Link 1: YouTube https://youtu.be/n6I0CtocnZ0?si=6mpyHOOKBlu22tau

Externer Link 2: Wikipedia (englisch) https://en.wikipedia.org/wiki/Diana_Brown_%26_Barrie_K._Sharpe

Jazznrhythm.com/de wird sich ändern!

Jazznrhythm.com/de wird sich ändern!

Alles wird anders. Alles wird neu. In den nächsten Wochen wird sich hier etwas tun. Ein kurzer Blick hinter den Vorhang:

  • Auf den Seiten von Jazznrhythm.com/.de wird eine Plattform entstehen, auf der grundsätzlich über Musik geschrieben wird. Vorzugsweise über neue Talente, Bands, Musiker, Veröffentlichungen und Konzerte.
  • Es werden, unabhängig vom Releasedatum – einfach nur weil sie existieren – Veröffentlichungen vorgestellt werden. Empfehlungen. Das kann durchaus auch etwas sein, dass schon hundert Jahre auf dem Markt ist. Bekanntes, unbekanntes, kurioses, seltsames, aber vor allem: Wichtiges!
  • Jazznrhythm will kein Podcast sein, auch nicht wirklich als Blog funktionieren, kein Webzine, sondern etwas zum Nachschlagen und wieder lesen. Zwischen all diesen Varianten möchte Jazznrhythm etwas unhabhängiges sein, das die Kultur und Szene unterstützt.
  • Jazznrhythm wird sehr klein starten, sehr regional orientiert sein, sich bevorzugt langsam entwickeln und Klickzahlen als notwendig, aber nicht als schnelles Ziel sehen.
  • Es wird nicht sehr technisch werden. Ob jemand per Stream, CD oder vom File hört, Platten wichtig sind, oder Cassetten das heiße Ding, ist egal. Wichtig ist die Liebe zur Musik. Wenn sie über teure Boxen genossen wird, über billige Kopfhörer oder auf einem mobilen Gerät in der Pampa, soll mir das alles recht sein. Hört wie ihr wollt, genießt es. Liebt das Zeug, wippt mit dem Fuß, und lasst es gerne krachen. Dass ich Vinyl bevorzuge, das wird sich hier immer wieder zeigen, aber keine Sorge, ich werde nie behaupten, dass es wichtiger oder besser ist. Das dürfen andere machen.

Das ist der grobe Rahmen, wer mehr wissen will, darf jetzt weiterlesen und was über die Motivation und Hintergrund, sowie mich erfahren: Ich bin Sammler. Ich sammle Medien, Musik, Kontakte und Konzerterlebnisse. Das fasst es auf die Schnelle zusammen. Ich machte in den letzten Jahren einige Versuche einen Beitrag zur Kultur zu leisten. Ich betreute Foren zum Thema, machte Podcasts, betrieb ein kleines ungehörtes Radio im Internet und stellte immer wieder Webseiten online, die sich irgendwie damit beschäftigten. Und frage gerne Menschen aus, die noch viel engagierter sind, einen Traum haben und es wagen, sich auf die Bühne zu stellen.

Und mein Anteil daran ist bescheiden, denn ich sehe mich als Zeuge, als jemand der davon erzählen kann und das unbedingt tun sollte. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr in den nächsten Monaten mitlesen, wie sich das entwickeln wird. Und mir mitteilen, ob euch das gefällt. Danke fürs Lesen. Ich freue mich darauf zu beginnen.

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