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Autor: Andreas Allgeyer

DJ, Zeitungsausträger, Hydraulik-Fachverkäufer, Autor, Bankkaufmann, pädagogische Arbeit, IT-Verkauf, IT-Administrator, IT-Support, Support in der Medizintechnik (Ophthalmologie), Community-Administration (Musik, Literatur, Foto etc.), Datenschutzkoordinator, Datenschutzauditor etc. etc.
Tonspur Nr. 5 : Penguin Café Orchestra „Penguin Café Orchestra“

Tonspur Nr. 5 : Penguin Café Orchestra „Penguin Café Orchestra“

Penguin Café Orchestra - Penguin Café Orchestra

Titelliste:

  1. Air á danser
  2. Yodel 1
  3. Telephone and Rubber Band
  4. Cutting Branches for a temporary shelter
  5. Numbers 1-4
  6. Yodel 2
  7. Sally Bean Fumble
  8. Paul‘s Dance
  9. The Ecstasy of Dancing Fleas
  10. Walk don‘t run
  11. Flux
  12. Simon‘s Dream
  13. Harmonic Necklace
  14. Steady State

Das Penguin Café Orchestra ist sowas wie ein Schmuckstück der Popgeschichte. Im Grunde schwierig irgendwo anzusiedeln. Folk, Neo-Klassik, Ambient oder doch Lounge? Ihre Stücke tauchten auch auf der berühmten Café del Mar-Reihe auf, obwohl sie dort wegen ihrem klassischen Charakter fast reingerutscht wirkten. Das Penguin Café Orchester hatte Zeit seiner Existenz unter Simon Jeffes eine große Verliebtheit und Hochachtung vor der schönen Melodie bewiesen. Auf dieser ersten Platte war schon der Einstieg so fluffig und leicht, der konnte in allem schwimmen. Die Instrument hätte in ein Ambiente aus Park, Schloss und Gewächshaus gepasst, die Melodien für Volksmusik getaugt, und die Fans waren alterslos und zwischen 6-80 angesiedelt. 

Simon Jeffes, der Kopf der Truppe ist leider mittlerweile verstorben, das Erbe wird von seinem Sohn weiter geführt, und manchmal hat man das Glück sie auf eine der Konzertbühnen Europas zu sehen. Es gab eigentlich nie eine schlechte Platte von dem Orchester, trotzdem ist der Einstieg mit dem ikonischen Pinguin-Bild natürlich schon Programm und von einer solchen Beschwingtheit, dass einen die Verspieltheit gefangen nimmt. In der ewigen Bestenliste immer dabei.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 4 : So Soon „Then“

Tonspur Nr. 4 : So Soon „Then“

So Soon - Then
So Soon – Then

Titelliste:

  1. Then
  2. You Don‘t understand
  3. Silent moment
  4. Rest
  5. Carousel

Die Entdeckung der Langsamkeit als erstrebenswertes Ziel. So Soon gönnen sich alle Zeit, nähern sich in kleinen Schritten und großer Harmonie dem guten Song-Handwerk. Das klingt internationaler als man bei dem Cover vermutet. Erstaunlich bescheiden in der Aufmachung, verfrickelt im Sound-Design. Nähe, Ferne, orchestrale Vermutungen. In den paar Minuten presst man viel rein, was man von großen Vorbildern gelernt hat. Das Understatement, das ihnen den Raum lässt für lakonische Bilder, bereitet ihnen den Teppich für leichte Annährungen an die großen Stücke. Hier noch ein Tupfer Hall, dort mal klassisches Melodienstricken. Sie können – muss man mit Respekt anerkennen – viel, haben eine Menge mitgenommen von denen Sachen, die man schon seit Jahren liebt und wissen das zu verwenden.

Bei Black Sea Dahu im Tollhaus tauchten sie als Vorgruppe auf. Sitzend und nahezu unplugged, ohne Hektik, spielten sie ihr Set. Fast kammermusikalisch. Harmonischer Chorgesang. Und wußten mit all dem zu überzeugen.

„Then“ ist ihre EP. Es gibt noch eine LP. Then ist ein verspieltes, folkiges Experiment mit viel liebenswerter Tüftelei, das man vielen, vielen Leuten schenken kann.

So Soon im Tollhaus Karlsruhe als Vorgruppe von Black Sea Dahu am 17.07.2025
So Soon im Tollhaus Karlsruhe als Vorgruppe von Black Sea Dahu am 17.07.2025

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert.

Tonspur Nr. 3 : Yes Ma’am „Bless this mess“

Tonspur Nr. 3 : Yes Ma’am „Bless this mess“

Yes Ma'am - Bless this mess - CD

Titelliste:

  1. Deep Chatham (The D Song)
  2. Dig your Grave
  3. Weight of the world
  4. Squishin’ Bees
  5. Chancey’s Train
  6. Metzakukkia
  7. Sweet Tender
  8. Better Luck next time
  9. Beggars would ride
  10. Bad man
  11. Circles
  12. Treat me right

Bluegrass ist so das Ding, um das Country Fans manchmal auch einen großen Bogen machen. Diese Richtung aus Western-Swing und irgendwas, die einst Bill Monroe zur Größe brachte, kann konservativ, steif, zurückhaltend, introvertiert und tief verwurzelt in irgendwelchen Traditionen rüber kommen. Oder schlichtweg chaotisch. Yes Ma’am vermischen den Stoff mit einem Blues, wie er nur aus den Sümpfen Louisianas kommen kann. Ein Spagat zwischen allen Americana-Richtungen, als wären diese nur für die Fusion geschaffen. Yes Ma’am spielen das Zeug, und man glaubt, sie haben es erfunden. Erdig, nah und tief verwurzelt im Hier und Jetzt. Live sieht man sich zwischen Whiskeyflaschen, harten Burschen und Bierbüchsen in einer Scheune sitzen. Sie fetzen den Kram runter, verharren in der Traurigkeit, um dann wieder zu zeigen, was eine Harke ist. Das Problem mit Yes Ma’am ist, dass alle Alben ständig in meine Player geschoben werden, und ich jede Woche über sie berichten könnte. Und , verflixt, vielleicht mache ich das sogar.

Yes Ma'am auf dem Rotterdam Bluegrass Festival

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert.

Tonspur Nr. 2 : Amsterdam Funk Orchestra „Samba Soul“

Tonspur Nr. 2 : Amsterdam Funk Orchestra „Samba Soul“

Amsterdam Funk Orchestra with Lilian Vieira and Efraim Trujillo " Samba Soul"

Titelliste:

  1. Xami Xami (feat. Lilian Vierea)
  2. Palco ( feat. Lilian Viera)
  3. Bananeira
  4. Vestido Longo
  5. Homenagem a Mongo
  6. Vidigal
  7. Bom Senso
  8. Mina Do Condomínio (feat. Lilian Vieira)

Das Amsterdam Funk Orchestra unterschätzt man leicht. Dabei kommen die Truppe möglichst fett und dicht anmarschiert, hat satte Bläsersätze und ist fest verwurzelt in ihrem Genre. 3 Alben gibt es bereits. Vorhergehend ist eine Afrobeat-Scheibe, daraufhin ein komplettes Werk ausschließlich mit Stampfern von James Brown und nun nahm man sich der brasilianischen Musik an. Authentizität  an erster Stelle, merkt man dem kompletten Orchester an, dass sie sich tief in die aktuelle und historische Szene um Rio gewagt haben. Nur um dann einen Wall of Sound mit feinem Chor, deftigen Instrumentalparts und möglichst viel Jazzfunk einzuspielen. Und das so erstaunlich professionell, dass Hörtests sie niemals – never – in den Niederlanden vermuten würden. Alles kommt leichtfüssig, swingend, mit der richtigen Brise Tanzbarkeit daher. Das Amsterdam Funk Orchester begeisterte auch Live auf dem diesjährigen North Sea Jazz Festival 2025. Dort mit mehr Afrika im Beat, aber genug Groove aus Brasilien, um jeden zu überzeugen. Gute Truppe. Hat alles verdient.

Amsterdam Funk Orchestra auf der Mississippi-Bühne des North Sea Jazz Festivals 2025
Amsterdam Funk Orchestra auf der Mississippi-Bühne des North Sea Jazz Festivals 2025

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert.