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Monat: Juli 2025

Tonspur Nr. 25: Alcione – „Romantica“

Tonspur Nr. 25: Alcione – „Romantica“

Alcione - Romantica
  1. Menino sem Juízo
  2. Seu Rio, Meu mar
  3. Rio Antigo
  4. Pra Que Chorar
  5. Gostoso Veneno
  6. Faca de Ponta
  7. Sufoco
  8. O Surdo
  9. Amantes da noite
  10. Nao deixe o samba morrer
  11. Recusa
  12. Cajueiro velho

Wenn man sich darauf einlässt, dann wird man feststellen, dass die Anzahl der SängerInnen in Brasilien eine unbegrenzte und unbestimmte Menge ist. Von außen betrachtet erscheint es so, als hätte jede zweite Frau in Brasilien eine Platte aufgenommen. Das ist zwar übertrieben, doch es zeigt auch folgendes: Wenn es zu einem internationalen Ruhm kommt, und eine Interpretin auch in unseren Breiten bekannt wird, dann zeichnet sie etwas herausragendes aus. Und wenn es nur der Fleiß ist. 

Alcione gehört zu den Namen, die beständig, auch über viele Jahre in unsere Breiten gelangt. Ihre Platten gehören nicht zu den MPB oder Bossa-Nova-Klassikern, die hierzulande in den Clubs gespielt werden, doch sie zeichnet eine angenehme Stimme, eine Liebe zum Samba und ein tiefes Repertoire aus. 

Alcione ist, wie einige andere Namen, eine der großen Damen des brasilianischen Musikgeschehen. Ihre kräftige Stimme, die zumeist große Orchester herausfordert und daher von ihnen begleitet wird, steht selbstbewußt für eine klare, relaxte, schwingende Ausdruckskraft, die große Bühnen, ausschweifende Revuen und klassische Arrangements benötigt. Alcione gehört damit zu jener Generation, die wir mit Tom Jobim lieben gelernt haben. Gurrender, weicher Sound mit Bläsern und Geigen. Also alles, was es braucht.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 24: Pete Seeger et Les Almanac Singers -„Chants des Syndicats Americains“

Tonspur Nr. 24: Pete Seeger et Les Almanac Singers -„Chants des Syndicats Americains“

Folkways Records: Pete Seeger et Les „Almanac Singers“ - Chants des Syndicates Americains
  1. We shall not be moved
  2. Roll the Union on
  3. Casey Jones
  4. Miner‘s Lifeguard
  5. Solidarity Forever
  6. You‘ve got to Go down and join the Union
  7. Hold the fort
  8. Got These behind me
  9. The Union Maid
  10. All I want
  11. Talking Union
  12. The Union Train
  13. Which Side Are you on

„Folkways Records“ sind eine eigene Klasse Platten. Im Reich der Schallplatten belegen sie eine Sonderstellung. Sie stellen eine Art GEO oder National Geographic in Vinylform da. Im Grunde Reportagen aus allen Teilen der Welt. Daher ist ihr Wert, neben dem musikalischen-ethnologischen, unschätzbar, denn einige der Aufnahmen, die sich auf den Veröffentlichungen von Folkways Record finden, sind so niemals wiederholbar und untrennbar mit der Zeit verbunden, in der sie entstanden.

Zugegeben, thematisch schrecke ich hin und wieder auch vor manchen Scheiben zurück. Unvorbereitet ist man überrascht, wo „Folkways Records“ seine Aufnahmen vorgenommen hat. Sie wagten sich an alle Themen – so lange sie authentisch und historisch schwer wiederholbar waren.

Der Name Pete Seeger findet sich übrigens nur ganz versteckt im Innenteil. „Folkways Records“ ging es nie um die Namen der Interpretierenden. Immer um das Kulturgut.

Die Gesänge des gewerkschaftlich organisierten Amerikas, oft begleitet von einem Banjo, viel stimmig, mal von einem Männerchor oder einstimmig von einer Frau gesungen, finden sich textlich auf der aufklappbaren Innenseite der französischen Ausgabe. Wie bei allen Veröffentlichungen von „Folkways Records“ zeigt sich beim Abspielen eine – an die Zeit gebundene – hohe Verantwortung hinsichtlich der Qualität. „Folkways Records“ war sich immer bewußt, dass sie das was sie machten, für eine Ewigkeit vorbereiten mussten, und dass sie teilweise die Letzten und Einzigen waren, denen solche Aufnahmen gelangen. Eigentlich dürfte kein Grund einfallen, eine dieser seltenen Ausgaben irgendwo stehen zu lassen. Wer Musik verstehen will, muss da rein hören.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 23: Millie Jackson „I Had to say it“

Tonspur Nr. 23: Millie Jackson „I Had to say it“

Millie Jackson - I had to say it
  1. I had to say it
  2. Loving Arms ´81
  3. The Rap ´81 *Stranger*
  4. The Rap ´81 *Reprise
  5. I ain‘t No Glory story
  6. It‘s gonna take some time this time
  7. Fancy this
  8. Ladies Trick
  9. Somebody‘s Love dies here last night
  10. You owe me that much

Man darf gespannt sein, ob Millie Jackson mal irgendwann die Ehren zu teil werden, die sie verdient hätte. Im Grunde hat Millie Jackson nichts falsch gemacht – sie war einfach zu früh dran. Und damit die Wegbereiterin für soviele Frauen vor ihr. Millie Jackson bewegte sich im Soul und Funk-Umfeld. Doch sie war frecher, herausfordernder, konkreter und überall dabei. Millie Jackson hatte keine Angst, die Dinge beim Namen zu nennen. Und sie tat es auch. Ohne Scheu und Angst. Sie eckte an. 

Vergessen wird dabei gerne, dass sie über Jahrzehnte eine fantastische Entertainerin war, immer für ihre eigene Sache einstand, kompromisslos im Thema war, eine Horde begnadeter MusikerInnen um sich scharte und durchaus mit Größen wie Isaac Hayes auf der Bühne war.

Millie Jackson war damit ihre eigene Marke, sie stand für sich selbst und war immer bereit den Weg noch einen Schritt weiter zu gehen. Auf „I had to say it“ steigt sie mit einem Rap ein, um mit einer sanften Soulnummer weiterzu machen. Wie immer mit ausdrucksstarker Stimme, dem etwas rauen Timbre, verstärkt von einem gewaltigen Chor. Das hat alles, was es braucht. Man darf nicht vergessen, Millie Jackson hat dieses und andere Alben selbst produziert. War also auch in Sachen Selbstbestimmung schon 1980 ein Leuchtfeuer. Sie hätte so viel mehr Achtung verdient.

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Tonspur Nr. 22: Al Rapone and the Zydeco Express „Cajun Creole Music“

Tonspur Nr. 22: Al Rapone and the Zydeco Express „Cajun Creole Music“

 Al Rapone & the Zydceo Express - Cajun Creole Music
  1. Fu Ils sal
  2. It‘s be that way sometimes
  3. La Cié
  4. Juste par que
  5. Zydeco Express
  6. Sa moi fait du mal
  7. Troubled Woman Blues
  8. L‘il by l‘il
  9. Bayou Polka
  10. (Play that) Good ol Cajun Music (One more time)

Wenn Clifton Chenier der König der Zydeco Music ist, dann ist Al Rapone zweifellos der Botschafter. Ursprünglich aus Kalifornien, als Bruder der ebenso bekannten Queen Ida, war Al Rapone umtriebig und überall unterwegs, wo er willkommen war. 

Da Zydeco, egal wo außerhalb Louisianas, immer einen kleinen Exoten-Bonus hat, muss man anerkennen, dass es z.B. sehr gute Aufnahmen Al Rapones aus der DDR gibt.    

„Cajun Creole Music“ ist dabei  ein Album, dass bei der Vermischung der französischen Tanzmusik mit anderen Einflüssen, einen weiten Bogen spannt.  So zeigen sich Spuren der Polka, des spanische-italienischen Einflüsses, um dann wieder zur zur ursprünglichste Form der Cajuns zurück zu kommen.

Al Rapone, der sich auch als Songschreiber hervortat, unterscheidet sich in seinen Wurzeln etwas von den typischen Komponisten seines Genres. Die Grundzüge seines Spiels tragen die farbenreichen Facetten der europäischen Akkordeonkultur. Zwar bedient er sich den Zydeco- und Cajuntypischen französischem Klang, doch wer die Reisen des Instruments durch die Länder verfolgt, der weiß, dass nichts für sich steht, und viele Töne aus einem reichen Fundus schöpfen. Und Al Rapone gehört zu den Zydeco-Musikern, die das zu nutzen wußten. 

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert