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Schlagwort: Gitarre

Tonspur Nr. 18: Mariangeles Sanchez Benimeli “Gitarre“

Tonspur Nr. 18: Mariangeles Sanchez Benimeli “Gitarre“

Mariangeles Sanchez Benimeli - Gitarre
  1. Fernando Sor (1778-1839)
  2. Italienische Renaissance
  3. Walter Jentsch (1900-1970)
  4. Antonio Ruiz Pipó (geb. 1934)
  5. Antonio Lauro (1917 -1986)
  6. Bienvenuto Terzi (1892-1980)
  7. Francisco Tárrega (1852-1909)
  8. Tomás Marco (geb. 1942)

Klassik hat sich auf dem Vinylmarkt zu einem Genre entwickelt, das weiterverbreitet ist, aber kaum gesucht wird. Viele Händler lehnen Klassik rundweg ab, andere verkaufen es tiefpreisig oder in den Kästen, die vor den Läden stehen. Das Thema, das vorherrschend ist, handelt davon, dass beliebte Klassikstücke in immer wieder neuen Interpretationen oder sehr verschiednen Auflagen in unbestimmter Menge den Markt überschwemmt haben. 

Mariangeles Sanchez Benimeli ist eine Gitarrist und Schülerin der bekannten Interpreten klassischer Gitarrestücke Rafael Balanguer, Narcos Yepes und Andres Segovia. Ich muss gestehen, dass sie mir leider nicht bekannt war. Ihre Interpretationen stehen den Aufnahmen der Genannten in keiner Weise nach, so daß ich mich frage, wie ich sie so lange übersehen konnte. Ihr Spiel umfasst Stücke von Fernando Sor, aber Sücke der Neuzeit wie Walter Jentsch, Antonio Lauro, Benventuto Terzi, Francisco Tárrega und Tomás Marco. Damit sprengt sie erfrischend den Rahmen ihrer Lehrer, die oftmals eher in der Renaissance verhaftet waren. 

Ihr Spiel ist punktiert, filigran, feinfühlig und das komplette Album mit viel Liebe zum Detail, weitreichenden Erklärungen zu den Stücken und Komponisten ausgefüllt. Die Aufnahmequalität verlangt im Grunde, dass ich mir neue Boxen kaufe. Und vor allem schaue, was ich noch von dieser fantastischen Gitarristin finde.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 10: Silvia Juncosa „Silvia Juncosa“

Tonspur Nr. 10: Silvia Juncosa „Silvia Juncosa“

Silvia Juncosa - Silvia Juncosa
  1. A House is not a Motel
  2. Fuse
  3. Sex & Violins
  4. Reconstruction
  5. Late Night Pay Phone
  6. Alhambra Monrovia

Gefunden auf der Freiburger Schallplattenbörse. Im heißesten Sonnenschein des Frühjahres auf dem Freigelände einer Bierbrauerei. 

Silvia Juncosa fiel irgendwann Anfang der Neunziger mit einem groben, hingerotzten Gitarrenwerk au, das frechweg einen Song enthielt der sich „Lick my pussy, Eddie van Halen“ nannte. Das war provokant, aber auch verflixt einprägsam. Die traut sich was, und tatsächlich malträtierte sie ihre Gitarre fachgerecht. Man könnte sie ehren, als eine der Ersten, die am Denkmal zu rütteln begann.

Diese EP, fachgerecht in Rot gepresst, und auf 999 Exemplare begrenzt, kommt dagegen etwas hölzern und geradezu brav daher. Alles im günstigen Sound eines Badezimmers, aber mit einer Spannbreite aus lakonischen Songs, zurückhaltendem Gesang und Storytelling. Viel weiter von dem, was sie später ausmachte entfernt, und näher an Folk und Straße. Ein kleines, scheinbares, vergessenes Werk, das wohl 1991 erschien, und sich noch an der Welle der Akustik-Alben orientierte. Das sie schnell und geschwind spielen konnte, bewies sie, aber alles ist noch verhalten. Geeignet für kleine Clubs, späte Nächte und dylaneske Lauschereien. Interessant im Kontext und hinsichtlich ihrer Zukunft.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 8 : Sophie B. Hawkins „Free Myself“

Tonspur Nr. 8 : Sophie B. Hawkins „Free Myself“

Sophie B. Hawkins- Free Myself“

Titelliste:

  1. Love yourself
  2. Better off without you
  3. Green eyes
  4. Free myself
  5. Consume me in your Fire (Demo)
  6. Hungered for love
  7. Fairy Tales
  8. Angel in Disguise
  9. I‘m tired of taking care of you
  10. You Are my ballon

Es gibt Namen, die tauchen kurz auf, haben einen veritablen Hit und scheinen dann zu verschwinden. Aber selten ist es genauso. In der Regel produzieren sie weiter Platten, verfeinern ihre Kunst und tauchen vielleicht irgendwann wieder auf.

Sophie B. Hawkins produzierte dieses Album 2023, die prägnante Stimme, die immer noch etwas herausfordernder und rauer klingt, kombiniert sie weiterhin mit dem gekonnten Schreiben ihrer Songs. Das funktioniert. Das Cello im Hintergrund sorgt für die richtigen Momente. Als ob nicht viel Zeit vergangen wäre. Routiniert möchte man sagen. Fast nahtlos schließt sich das an die alten Alben an. 

Auch wenn nicht der Hit drauf ist, den man sich ihr wünscht, ist alles aus einem soliden Guß, der durchlaufen kann, und zum Sommer, den langen Autofahrten und Nächten an der offenen Theke passt. Sophie B. Hawkins beherrscht die Kunst, hat nichts verlernt. Im Gegenteil alles mitgenommen, was es an Blues und Southern-Anklänge gibt, um zu zeigen, dass sie zu Recht in die Geschichte passt. Und weiß was sie tut. 

Alben, die man gerne nebenher mitnimmt.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 7 : Tim Knol „Long live your Friends“

Tonspur Nr. 7 : Tim Knol „Long live your Friends“

Tim Knol - Long live your Friends
Tim Knol – Long live your Friends

Titelliste:

  1. Brand New Day
  2. Under the Gun
  3. To the Darkness
  4. We‘re gonna make it (ft. Tara Wilts)
  5. Long live your Friends
  6. Being in Love
  7. Dance with me
  8. Maybe
  9. Change
  10. Carry on

Zu Tim Knol überrascht mich vieles. Zum Einen die Menge der Alben, die sich in irgendeiner Form bereits bei mir finden. Zum Anderen die Bandbreite des Outputs. Tim Knol ist ein Singer-/Songwriter aus den Niederlanden. Begegnet ist er mir auf dem letzten Bluegrass Festival 2025 in Rotterdam. Dort trat er mit den Bluegrass Boogiemen auf, und das in einer ausgesprochen traditionellen, geradezu stark in den Wurzeln verhafteten Version. Sehr überraschend, vor allem, weil es sich hier um eine Gruppe Niederländer und nicht um Gang knarziger Appalachen-Gitarristen handelt. „Long live your Friends“ ist dagegen geradezu britisches Songwriting. Vielstimmigkeit, Hall, elektrifiziert und lediglich Anklänge an den amerikanischen Folk. 

Ich fand die Platte im Sale des 3345-Shops in Den Haag. Weil ich ihn kurz vorher gesehen hatte, machte mich das neugierig. Feine Popsongs, die gelerntes Handwerk zeigen. Der Mann hat schon einige Jahre auf der Bühne hinter sich und weiß, wie es funktioniert. Kann man getrost auf Konzerten besuchen. Die Melodien, Refrains, sitzen und er weiß mit einem Studio umzugehen. Verspielte Farben, die er einstreut. Alles rund, auf seine Person zugeschnitten, und wie gesagt, gutes, stabiles Songwriting.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert