Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der CDs und LPs, die dem „Karlsruher Archiv“ vorliegen. Es sind mittlerweile mehrere hundert Namen, die gelistet sind. In den meisten Fällen kennen wir leider nur die Veröffentlichungen, nicht aber die Geschichten dahinter. Deswegen taucht immer wieder die Frage auf: Wie ging es weiter? Gibt es diese Besetzung vielleicht noch? Machen die MusikerInnen noch aktiv in anderen Bands mit? Leben sie noch in Karlsruhe etc. Wer die Geschichte kennt, Anekdoten oder die Besetzungen weiß, kann uns gerne helfen. Informationen, Plakate, Flyer können bei Tex Dixigas im Laden (Dixigas-Records.de) abgegeben werden, oder schickt sie einfach direkt an andreas@jazznrhythm.com.
Wer einen schnellen Überblick über die Flyer haben will, die wir bisher von Clubs und Veranstaltungsorten wie Ex-Steffi, Cubus, Gotec, Kulturuine, Tempel, Substage und vor allem Katakombe gefunden haben, findet hier mal eine kleine Übersicht:
Gotec, Gablonzerstraße 11, Karlsruhe – Chainsaw Massacre over Karlsruhe mit Last Banzai, Lost again und I.H.W. am 7 Juni. (Flyer)
Für das Karlsruher-Archiv haben wir einige Flyer eingefügt. Diese finden sich in Zukunft sowohl auf den Band- und MusikerInnenseiten (wenn diese auf den Flyern erwähnt werden), wie auch auf den Clubs- und Location-Seiten. Das wird in Zukunft noch etwas optimiert. Wer Flyer (Eintrittskarten etc.) von vergangenen Veranstaltungen besitzt, und sie loswerden will, kann sie gerne im Laden von Martin und Marco (dixigas-Records.de) abgeben. Oder mir Scans bzw. Fotos senden (andreas@jazznrhythm.com)
Ich werde versuchen, die Flyer regelmäßig upzudaten (wenn ich Zeit dazu habe). Wird also schnell und andauernd wachsen. Hin und wieder stelle ich das dann, wie hier – in einer kleinen Galerie – vor.
Übrigens: Falls jemand auf einem der Konzerte war – aus Interesse: Wie war es?
Die Meute und ich. Das ist eine lange, intensive Fan-Geschichte. So lange, dass es mir fast schwer fällt, einen aktuellen Auftritt von Ihnen zu besprechen. Es war auf dem Maifeld-Derby in Mannheim vor wahrscheinlich 9 Jahren, als die Meute ihren ersten Auftritt in der Region hatten. Beheimatet in Hamburg waren sie im Rhein-Neckar-Raum bisher noch nicht bekannt. So legte man ihren Auftritt relativ weit nach hinten. Irgendwann kurz vor oder nach Mitternacht traten sie im Hauptzelt vor einem überschaubaren Publikum auf. Wenn es nicht sogar ihr erster Festival-Auftritt war, so dürfte es dennoch einer der ersten gewesen sein. Und weil der Auftritt so gut ankam, folgte in der alten Feuerwache in Mannheim, im Rahmen einer Party ein zweiter. Und kurz darauf in Heidelberg, in der Halle 02 der erste Gig, der unter ihrem eigenen Namen und mit Eintrittsgeld nur für sie funktioniert. Ich glaube, sie waren damals selbst überrascht, wie schnell das alles ging, wie sehr das Publikum darauf einging und das es seitdem eigentlich ein durchlaufendes Fest ist.
Ich habe keine Ahnung, wie sie das machen. Die Meute hat sich mittlerweile als fleißige, unermüdlich arbeitende Liveband herausgestellt. Bei ihren ersten Konzerten waren sie noch tagsüber auf den Straßen der gastgebenden Stadt unterwegs. Heute ist das, auch wegen der wachsenden Popularität kaum noch vorstellbar.
Sie sind weltweit unterwegs, haben auf fast jedem Festival gespielt, machen ihre Touren so schnörkellos und ausschweifend, dass man sich als Unbeteiligter fast Sorgen macht. Und die Story scheint noch lange nicht beendet. Sie waren in der Maimarkt-Halle Mannheim das letzte Konzert, dass ich vor der Corona-Pause gesehen habe und das erste Konzert nach dieser quälend langen Zeit auf dem Messegelände in Karlsruhe. Noch mit Abstand, und einzelnen Raumaufteilungen, in denen man sich auf wenigen Quadratmeter isoliert amüsieren konnte. Die Band und Bühne waren entsprechend weit weg.
Das Tollhaus war ausverkauft. Und mit allen Generationen gefüllt. Hatte man sie früher beschrieben, als eine Brassband, die Techno spielte, dann kam entweder sofort eine ablehnende Reaktion bei Brass. Oder aber bei Techno. Bläser und elektronische Tanzmusik war bis dahin unvorstellbar. Wenn es überhaupt ein Bild gab, dann war das kein positives. Im Gegenteil. Marching Brass Bands erinnerten bestenfalls an Dixieland, New Orleans, Friedhof, Volksfest, aber ganz und gar nicht an Techno. Und Techno? Stand außerhalb der Szene für vieles, nur nicht für innovativ, erfrischend, handwerklich herausfordernd oder tanzbar für alle Generationen.
Vorbei, die Meute bewies wieder mal, dass es mit einer ausgeklügelten Choreographie, einem einheitlichen Design und herausragenden Solos möglich ist alle, aber wirklich alle zu überzeugen. Der Tag war einer dieser heißen Sommertage, wie sie mittlerweile über Karlsruhe hereinbrechen. Aber nicht nur deswegen war es schweißtreibend. Die Meute fordert von ihrem Publikum alles. Die Besetzung ist nicht immer gleich, manche Elemente ändern sich, aber die komplette Show will nach wie vor den kompletten körperlichen Einsatz aller Beteiligten. Es geht in die Knie, es geht in die Hocke, und ebenso wie die Tanzenden schwitzten auch die Musizierenden. Es war heiß, nass, schwül und wild. Sie wagten sich in die Menge, tanzten, spielten, ohne Unterlass ein Stück nach dem anderen. Fast schon Klassiker, denn es wir sehr viel auf gewohntes und bewährtes gesetzt.
Die Frage bleibt, wann sie Pause machen, Platten aufnehmen, zur Ruhe kommen, ausspannen. Denn so treibend wie der komplette Abend, bleibt der Tourplan. Und so setzten sie auf bewährte Banger, hielten alle bei der Stange, risseben die Menschen mit und lieferten genau das ab, was man von ihnen erwartete. Und natürlich werde ich mir das auch im zehnten Jahr wieder anschauen. Komme was wolle.