Durchsuchen nach
Monat: Dezember 2024

Florence Besch & Neumatic Parlo im Kohi, Karlsruhe am 14.12.2024

Florence Besch & Neumatic Parlo im Kohi, Karlsruhe am 14.12.2024

KOHI. Noch nie dort gewesen. Rückblickend betrachtet scheint das keinen Sinn zu ergeben. Immerhin spielen dort großartige Acts. Namen, denen ich hinterher reisen möchte. Suzan Köcher`s Suprafon war vor kurzem dort. Und ich habe es verpasst. Zuviele Konzerte an einem Tag. Sage noch einer etwas gegen Karlsruhe. 

Die Südstadt ist für Karlsruhe das, was Orte wie Kreuzberg für Berlin sind. Im Grunde ein Stadtteil, auf den Karlsruhe stolz ist, weil ..ältestes Kino vor Ort, ein Museum mit Oldtimer, sehr engagierte Bürger, hoher Altbauanteil, Galerien mit viel Lust am Experiment und ein gelungenes Miteinander der Kulturen, sowie überhaupt Kultur zum Anfassen und Mitprägen. Gleichzeitig natürlich kein Haus ohne Graffiti, Nachtleben, wie es einfach passiert, wenn alles aufeinandertrifft, sichtbare Obdachlosigkeit und natürlich Alkohol als Billigdroge. Und mittendrin also das KOHI.

Dreimal wohnte ich in der Südstadt. Und jedes Mal nahm ich Geschichten mit, die ich heute noch gerne erzähle. Das KOHI liegt am Werderplatz. Der Werderplatz ist der zentrale Punkt, das Herz der Südstadt, hat einen Indianerbrunnen, eine Kirche, die den Obdachlosen hilft, eben jenes Nachtleben und eine Brauerei. Das KOHI sind tagsüber zugezogene, bemalte Rollladen und Nachts eine Kunstinstallation, ein Veranstaltungsort, kaum größer als mancher Proberaum, und das alles mit viel Liebe, Geschichte, Plakate, die davon zeugen und netten Leuten, die das richtige Bier und den guten Smalltalk haben. Das KOHI gleicht dem NUN fast von der Größe, ist aber irgendwie die laute, ungezogene Schwester, in die man sich sofort verliebt.

Zwei Bands versprach der Abend. Und es war von meiner Seite ein Ausweichen. Freunde und andere Bands waren krank.Tagsüber hatte ich zu wenig Zeit, Nachts zu viel..

Der merklichste Unterschied zum NUN ist: Das KOHI ist um einiges lauter, ungeschliffener und heftiger.

In der Selbstironie, und der individuellen Gestaltung, sowie der aufgerauten Art ihres Vortrags, sah man sich bei Florence Besch und ihrer Band zurückversetzt in jene Aufbruchstimmung, die in Kellerclubs ihren Ursprung fand. 

Eine junge Band, drei Frauen, zwei Gitarren, ein Sequenzer und ein Mann am Schlagzeug. Melodien, die noch verpuppt auf ihren Flug warten, und ein Zusammenspiel, das gewagt und roh sowohl die Jugend, wie auch die unverblümte Herangehensweise präsentierte. Florence Besch und ihre Band machen das, was man machen will. Jetzt. Musik. Nimm das, und vergiss nicht die Botschaft. In ihren Ansagen und ihrer Begeisterung präsentierte sich alles neu, alles frisch, und viel Hoffnung. 

Da war viel Charme, viel Sympathie, und, verflixt, natürlich auch der dritte Advent. Ungeachtet dessen wurde es laut, erzählte Geschichten, und machte diesen Spagat zwischen Rock und Pop, der gitarrenlastig immer wieder zurückkehrt zu jenen kleinen Juwelen, die sie in ihren Songs ausschütteten. Da kommt noch was. 


Neumatic Parlo, nach einer Umbaupause auf der Bühne, sprachen von einem Debütalbum. Und das erste, was einfiel, als der Sturm losbrach, war sowieso nur: Was für ein Debütalbum? Welches Debüt? Von was sprechen die da? (Nachtrag: Es gibt sie seit 2017..und ich muss wirklich was falsch verstanden haben)

Punktgenau. Alles. Drei Gitarren, die Synchronschwimmen in einer Springflut demonstrierten. Brachial wie sonst etwas. Schnell wie ein Videospiel. Aber in einem Gleichklang, der Sinfoniker neidisch macht. Das steigerte sich, das wurde turbulent, das ging an die Grenze und raste davon wie ein Höllenfeuer. Kam der Gesang, bekam er Raum. Wäre es nicht so gewesen, er hätte ihn sich sowieso genommen. In dem furiosen Spiel der Gitarren, war man geneigt, den Keyboarder zu vergessen. Der Schlagzeuger dagegen war Spielkamerad. Hetzer, Treiber, Schlagzeuger eben. Der Keyboarder war Backing für alles, was die Stimme des Sängers zu leisten vermochten. Und das war eine Menge.

Neumatic Parlo erhoben die Lässigkeit zur großen Geste. Das Stadion nahmen sie in das kleinstmögliche Clubkonzert. Und alles war weit gefasst, groß, lauter und schneller als vermutet. Und dabei von einer Ehrlichkeit und Gradlinigkeit geprägt, die erschütterte. 

Wieviele Jahre braucht es für dieses Selbstbewußtsein diese großen Songs zu schreiben? Fängt man da schon mit drei Jahren an in die Luftgitarre zu hauen, nur um später mit der Bierflasche zu spielen und dabei so zu tun, als wäre das, verdammt noch mal, nichts? 

Mal im Ernst: Habe ich da etwas gesehen, was ich so nie wieder in einem Club sehen werde? Weil, sowas, doch eigentlich sehr schnell, sehr kurz – mit einer einzigen Drehung – ganz woanders landen muss? Sollte es ungerecht zugehen, und Neumatic Parlo in einem anderen, eurem Club spielen: Nehmt das mit. Ohrenschützer können nicht schaden, aber trotzdem, nehmt das mit!

Das ist das, was jeder unter Rock versteht, das ist so zusagen multiglingual, jenseits jeder Sprachbarriere einfach nur Kopfnicker-Musik der guten Sorte.

Das KOHI kann gerne nochmal versuche mich zu einem langjährigen Mitglied zu machen. Zwei weitere dieser Konzerte und das gute Wolfbräu könnten mich richtig schwach machen.

Joe Astray  im The Hunter Merry Christmas Markt 14.12.2024

Joe Astray  im The Hunter Merry Christmas Markt 14.12.2024

Joe Astray im Hunter

Wenn „The Hunter“ einlädt, dann ist es das Gebot, mindestens zu gucken. Nur mal schauen. Einfach gucken. „The Hunter“ ist ein Vintage-Laden in der Karlsruher Südstadt. Und wer die Südstadt kennt, wird wissen, welches kreatives Potential in diesem Stadteil wohnt. Alle Nationen, alle Lebenstile, alle Arten des künstlerischen Ausdrucks scheinen hier vereint.

„The Hunter“ lud zum alternativen Weihnachts Markt. Vegan, Art, DIY, Walk-in Tattoos, aber vor allem auch Musikerinnen unterschiedlichster Richtungen traten auf. Der bedauerliche Teil ist, dass ich zu verfroren war, um durch zu halten, aber auch nicht die Zeit hatte für alle Acts. Vor Weihnachten ist alles hektisch.

Trotzdem: Weihnachtsbaum, Stehlampe, Teppich, gute Boxen und das alles vor den Kunstwerken von Dome und Emesa. Und da ist es wieder. Von all den Namen, die mir in meinen Heidelberger Jahren aus Karlsruhe begegneten, waren diese Beiden jene, denen ich auch andernorts gewahr wurde. Emesa sowieso. Eines Tages werde ich in meiner Fotokiste wühlen, und zeigen, wo mir ihre Werke schon überall begegneten. Und Dome hat so einen einmalig, erkennbaren, geradlinigen Stil, dass es mir unbegreiflich ist, warum ihn Karlsruhe nicht ständig mit Flächen, Aufträgen und kulturellen Angeboten zuschmeisst.

Im Innenhof von „The Hunter“ finden sich beide. Und damit in bester Gesellschaft. Wenn man sich nur 10 Minuten auf den bekannten Plattformen über die künstlerischen Themen, die aktuell wichtig in Karlsruhe sind, befasst, landet man bei „The Hunter“. Beispielslos vernetzt und unglaublich gut verlinkt, scheint hier alles richtig zu laufen. 

Ich hätte, wie erwähnt, gerne viel Zeit und einen Arktisanzug mitgebracht. Ich wäre geblieben und hätte alles angehört. So war es Joe Astray. Und ich füge dem kein „nur“ zu, denn das würde ihm nicht gerecht. Ich hatte Handschuhe an, es wäre mir möglich gewesen, Kaffee oder Glühwein zur Unterstützung zu nutzen, aber er stand mit Gitarre vor seinem Publikum. Und bloßen Händen. Und bot feines, kräftiges Songwriting an. 

Klar, gebe es zu: Wer Vinyl rausbringt, dem fliegen meine Sympathien zu. Wer auf Deutsch singt, verdient Beachtung. Und wer seine Lieder, entschloss mit Druck, gegen die Kälte ansingen kann, dem sei mein Respekt sicher. 

Die zweite Platte, noch nicht draußen, aber durchaus wert vorbestellt zu werden, wirkte internationaler, weil englisch und sympathisch in ihrer Melancholie, beachtlich in dem selbstironischen Blick auf den Wunsch seines Vaters, doch nicht ganz so düsteres Zeug zu schreiben.

Wäre es das Wohnzimmer und Kaminfeuer, oder auch ein Lagerfeuer gewesen, er hätte das Zeug gehabt, dass sich die Leute um ihn gescharrt, nicht nur mit den Füßen gewippt, und überhaupt viel dazu gemacht hätten. Er kann das. Bin sicher. Das geht seinen Weg. 

In dem Versuch, Karlsruhe ein wenig musikalisch zu durchschauen, begegnen mir fast täglich Bands, die mich qualitativ überraschen. Mittags, kurz nach dem Nachtisch aufzutreten, mag ein undankbarer Job sein, aber es ist „The Hunter“ zu verdanken, dass ein dankbares, offenes Publikum angelockt wird. Und sei Joe versichert, dass er nun im Notizbuch steht. Wenn er so weiter macht, dann wird es schwer da wieder rauszukommen. Versprochen.

ÁRSTÍÐIR im NUN, Karlsruhe am 13.12.2024

ÁRSTÍÐIR im NUN, Karlsruhe am 13.12.2024

Es kann ja durchaus sein, dass man nur eine Insel nehmen muss, die mit ein paar wenigen Menschen besiedelt und dann abwartet. Vielleicht noch richtig unangenehmes Wetter dazu, das die kleinen Menschlein gehörig einschneit. Und einfriert. Am Schluss, wenn das Werk als gelungen betrachtet werden kann, ist noch Platz für ein paar Vulkane. Die dann ihr eigenes Süpplein köcheln.

So oder so ähnlich mag Island sein. Ungeachtet all der wunderbaren Landschaft, der Fjorde, seltsamen Vögeln und eben Lichter, die den Himmel zur Bühne machen. Und jetzt stellt sich jeder noch folgendes vor: Nachdem das alles Jahrhunderte vor sich hingebrodelt hat, wird es in Stücke gepresst, in Musik also (das ist hier gemeint) und ungefähr das könnte ÁRSTÍÐIR sein.

Fünf Musiker aus einem Land, in dem wahrscheinlich jeder irgendwie mit jedem verwandt ist. Traditionen daher immer in der Familie bleiben. Tradition ist der Gesang, vielstimmig, mit seltsamen Harmonien, aber auch mit einer Sprache, die uns so unbekannt scheint, als wäre sie samt ihrer Schrift aus dem Weltall gefallen. 

Meine erste Begegnung mit traditioneller, isländischer Musik war in den Achtzigern, als mir eine MusikKassette (90 Minuten) von dort zugesandt wurde, in der Menschen in eben jener Sprache in einer Art Chor sangen. Vollkommen unverständlich, und weit entfernt von Björk und Mezzaforte. Das waren so die bekannten Botschafter Islands waren. Wenn es um Musik ging. Mezzaforte hatte einen Hit (GardenParty). Björk wurde sowieso für alles geliebt.

ÁRSTÍÐIR im NUN war ungefähr so, als wären die Experten für Folk und Jazz übereingekommen, aus den Traditionen Islands nun das schönstmögliche zu formen, was überhaupt….

Ein kammermusikalisches Kleinod, das Staunen macht, angesichts der Professionalität, dem klar strukturierten Spiel und der Reinheit der Darbietung. Der Isländer, so lernte man, singt. In der Gruppe, mit vielen, gerne, oft, nicht immer so, wie wir es kennen – hier verstand ich – aber mit viel Liebe zum Detail und der Geschichte. Man möge entschuldigen, war eben für sich, siehe oben, die Vulkane das Wetter. Da war es schon mal möglich, dass sich anderes einschlich, aber jetzt, und das bewiesen ÁRSTÍÐIR, nehme man gerne und alles auf.

Es gibt Musikerinnen, die würden sich um manche zehn Sekunden, die da zu hören waren, reißen, so einfach wirkten die Titel, so komplex war der Aufbau. Und immer bedacht, wie ein stummer Drohnenflug, über Meer und Land, auf Schönheit und Harmonie. Es war ein Teil der Weihnachtstour. Nicht überraschend, wenn das Publikum andächtig, versunken und in Gedanken auf den Reisen beiwohnte. Die Spannbreite des Dargebotenen ging über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte. Dazwischen selbstkomponiertes, im acappela vorgetragenen Gesang aber auch Werke deren Ursprünge wahrscheinlich in den langen Wintern, den einsamen Hütten, und den heißen Quellen lagen. Und dann über die mündliche Übertragung zur Reife gelangten.

Wörter gab es mit dazu, für den Heimweg und die nächste Reise. „Hi!“, „Skøl“ und „Takk“. „Skøl“ kannte ich schon. Es war mal auf einer Flugreise, eingequetscht zwischen der halben Bevölkerung der Insel, das einzige Wort, das ich kontinuierlich während des Fluges hörte. Und zwar so oft, dass ich mir wirklich ernsthaft Sorgen machte.

„Takk“, was Danke heißt, ist das was ich dem NUN aussprechen müsste. Letztes Konzert in diesem Jahr. Krönender Abschluss, sozusagen. An Professionalität kaum zu überbieten. Ein märchenhaftes Gemälde, in dem sich Fabelwesen schlafend sammeln könnten. So ruhig, zurückgelehnt und doch mit einer Freude an der Location und für das Publikum. Klassisch für Momente auch nur ein Dialog aus Cello und Geige, bis wieder zwei Gitarren und das Keyboard die Führung übernahmen. 

Wie immer, und eigentlich dürfte ich es nicht jedesmal erwähnen, war es wieder eines der intimen, ruhigen Konzert im NUN, bei dem die Zeit fast vergessen wird und immer das Gefühl bleibt, dass man sich schon lange kennt, oder? Jetzt. Gerade. Wenn das doch so nahe ist, und das weiterträumen so leicht. Waren die gut. Respekt vor soviel Musikalität.

Ansa Sauermann im NUN, Karlsruhe am 12.12.2024

Ansa Sauermann im NUN, Karlsruhe am 12.12.2024

Ansa Sauermann im NUN,Kalrsruhe

Es gibt Namen, denen begegnet man so oft, dass man denkt: Hast du schon gehört. Kennst du. Aber etwas konkretes verbindet sich damit nicht. Und, um das zu steigern, reden alle, die ein bißchen oder ein mehrfaches jünger sind, von diesem Namen so, als wäre er selbstverständlich. Oder es einfach nur ein Unding, wenn man ihn nicht kennt.

So ging mir das mit Ansa Sauermann. Ich nickte beflissen und verständig. Und wühlte verzweifelt in meinem Gedächtnis, um nicht als vollkommend unwissend da zu stehen.

Um es kurz zu machen: Das NUN, zwar nicht sehr groß, aber immerhin, war voll. Die Menschen sangen mit, den die kannten die Texte. Ich nicht. Manche tanzten, spätestens in der letzen halben Stunde. Das ist selbst für das NUN eher ungewöhnlich. Weil, schlicht zu wenig Platz. Im Allgemeinen. Doch, wo ein Wille..

Die Wurzeln von Ansa liegen in Dresden. Musikalisch in der langen Tradition deutscher Liedermacher und Songwriter. Immer wenn man denkt, da fehlt noch etwas, da ist doch etwas abgebrochen, dann tauchen Erben wie Ansa auf und erneuern alles. Anders als man es bisher kannte. Frecher, authentischer, mit einfacheren Worten, und einer klaren ungekünstelten Sprache. Denn es gab ja irgendwann auch Punk.

Und wenn Ansa davon spricht, dass er eigentlich lauter spielt, dann mag man ihm das sofort glauben. Denn so sehr, wie er die kleine Bühne nutzte, um mit allen möglichen und unmöglichen Barrieren zu brechen – wenn sie jemals da waren – so kann man ihn sich auf großen Bühne, auf Festivals und mit lauten Gitarren vorstellen. Kann man. Hier wurde er begleitet von einem wunderbar humorvollen Bassisten, und einem Schlagzeuger, der damit perfekt harmonierte. Die Band präsentierte sich – eigentlich größer – als Trio. Mit einer Brise Zurückhaltung, einem eher akustischen Set, einem kleinen, nahen Clubkonzert eben. 

Komplett in Deutsch, was wahrscheinlich nur deswegen auffällt, weil ich auf viel zu viele Konzerte gehe, die egal aus welchem Land, anglo-amerikanisch dominiert werden. Wie sehr man das vermissen kann, merkt man dann, wenn Menschen wie Ansa wissen, wie sie Akzente setzen, die Sprache gebrauchen können, die Melodie daraus formen und die Worte stilsicher einsetzen. Die bewußte Reduzierung, der Mangel an Ausschweifung und die ungebremste Leidenschaft zeichnet seinen Vortrag aus. Und das kam im NUN, wo man ihm so nahe wie möglich, und im Grunde nicht mal ein Mikrofon nötig war, bestens zur Geltung. 

Im NUN sitzt man bei den Interpretetinnen. Manchmal auch dahinter. Die Nähe ist der Reiz und die Atmosphäre, aber kann für das Publikum bedeuten, dass es zu zwei Drittel nur den Rücken sieht. Und egal wie faszinierend der Rücken ist, sympathischer wurde es, als Ansa, sich mit der akustischen Gitarre ohne Mikrofon auf den Sessel des herrenlosen Schlagzeugs setzte und einfach sang. Zu jenen, die ihn bisher eben nur von hinten gesehen hatten. Es sind die Momente, ohne Filter, ohne Technik, die bewahrheiteten, dass mit dem Namen Ansa auch immer von Authentizität und Ehrlichkeit, sowie Nachvollziehbarkeit gesprochen wurde. 

Es war natürlich der Charme, gepaart mit einem schalkhaften Witz, der es ihm sogar erlaubte, ohne Unterbrechung eine Saite auszuwechseln, seinen Merch dabei anzupreisen und das Konzert damit am Laufen zu halten. Die Band spielte dazu beflissen, jene Melodie, die jeden Fahrstuhl schmelzen lässt. Klappte, funktionierte, zielsicher. Der Mann ist seit zehn Jahren im Musikgeschäft. Glaubt man erst nicht, weil so jung. Glaubt man dann, wenn er nach Sekunden das Publikum erobert hat. So halt. Mit einem Lächeln. Einwandfrei. Feines Entertainment, wunderbare  Geschichten, wie wir sie alle kennen. Und gerechte Leidenschaft und Wut, über die Dinge, die uns alle wütend machen. Das Publikum bekam alles, was es wollte. Die Zugabe, den Spaß und sehr viel Freude. Das hätte die ganze Nacht gehen können. Mal ganz im Ernst.