Tonspur Nr. 20: Sandy Nelson „Sandy Nelson plays Fats Domino“

- I‘m Walkin
- Let the four winds blow
- Walkin‘ to New Orleans
- I‘m gonna be a wheel someday
- My Girl Josephine
- I want to walk you Home
- I‘m in love again
- Stagger Lee
- Let the good times roll
- My Blue Heaven
Sandy Nelson ist ja für seine Drum-Orgien bekannt. Sein Sound steht als typischer Vertreter der Teen-Beat und Rock‘n‘Roll-Ära. Sein Bekanntheitsgrad ist, obwohl es kaum jemanden gibt, der den Drumbeat so geprägt hat wie er, erstaunlich gering. Das mag daran liegen, dass er so gut wie nie auf den Covern seiner Alben aufgetaucht ist. Man ist es fast gewohnt, dass typische Frauenbilder der 50-60 Jahre darauf abgebildet waren. Oft in Jeans, oft tanzend, leichtfüßig und in einem klischeehaften Ambiente der Jahre eingebettet.
Eine typische Frage ist dann oft auch, was diese Sandy Nelson eigentlich singt. Sandy Nelson war jedoch ein Mann, noch dazu Schlagzeuger, und damit eher in der Tradition eines Gene Krupas. Er pflegte einen ähnlich trockenen, prägnanten Schlag, war unter vielen zu erkennen und seine Titel enthielten meist die leicht erkennbaren Wort, wie „Teen“ und „Beat“. Umso ungewöhnlicher ist eine ganze Platte, auf der er nichts anderes macht als Material von Fats Domino in seinem Stil zu verarbeiten. Fast zurückhaltend wird den anderen Instrumenten dabei Platz eingeräumt, auch wenn die Einspielungen einer Live-Atmosphäre, wie man sie damals oft für das Partygefühl vornahm, natürlich da sind. Und natürlich versucht Sandy den Beat in typisch klarer Manier voranzutreiben. Aber alles in allem: Es bleibt mehr New Orleans als Liverpool.
Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert