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Schlagwort: Americana

Tonspur Nr. 8 : Sophie B. Hawkins „Free Myself“

Tonspur Nr. 8 : Sophie B. Hawkins „Free Myself“

Sophie B. Hawkins- Free Myself“

Titelliste:

  1. Love yourself
  2. Better off without you
  3. Green eyes
  4. Free myself
  5. Consume me in your Fire (Demo)
  6. Hungered for love
  7. Fairy Tales
  8. Angel in Disguise
  9. I‘m tired of taking care of you
  10. You Are my ballon

Es gibt Namen, die tauchen kurz auf, haben einen veritablen Hit und scheinen dann zu verschwinden. Aber selten ist es genauso. In der Regel produzieren sie weiter Platten, verfeinern ihre Kunst und tauchen vielleicht irgendwann wieder auf.

Sophie B. Hawkins produzierte dieses Album 2023, die prägnante Stimme, die immer noch etwas herausfordernder und rauer klingt, kombiniert sie weiterhin mit dem gekonnten Schreiben ihrer Songs. Das funktioniert. Das Cello im Hintergrund sorgt für die richtigen Momente. Als ob nicht viel Zeit vergangen wäre. Routiniert möchte man sagen. Fast nahtlos schließt sich das an die alten Alben an. 

Auch wenn nicht der Hit drauf ist, den man sich ihr wünscht, ist alles aus einem soliden Guß, der durchlaufen kann, und zum Sommer, den langen Autofahrten und Nächten an der offenen Theke passt. Sophie B. Hawkins beherrscht die Kunst, hat nichts verlernt. Im Gegenteil alles mitgenommen, was es an Blues und Southern-Anklänge gibt, um zu zeigen, dass sie zu Recht in die Geschichte passt. Und weiß was sie tut. 

Alben, die man gerne nebenher mitnimmt.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 7 : Tim Knol „Long live your Friends“

Tonspur Nr. 7 : Tim Knol „Long live your Friends“

Tim Knol - Long live your Friends
Tim Knol – Long live your Friends

Titelliste:

  1. Brand New Day
  2. Under the Gun
  3. To the Darkness
  4. We‘re gonna make it (ft. Tara Wilts)
  5. Long live your Friends
  6. Being in Love
  7. Dance with me
  8. Maybe
  9. Change
  10. Carry on

Zu Tim Knol überrascht mich vieles. Zum Einen die Menge der Alben, die sich in irgendeiner Form bereits bei mir finden. Zum Anderen die Bandbreite des Outputs. Tim Knol ist ein Singer-/Songwriter aus den Niederlanden. Begegnet ist er mir auf dem letzten Bluegrass Festival 2025 in Rotterdam. Dort trat er mit den Bluegrass Boogiemen auf, und das in einer ausgesprochen traditionellen, geradezu stark in den Wurzeln verhafteten Version. Sehr überraschend, vor allem, weil es sich hier um eine Gruppe Niederländer und nicht um Gang knarziger Appalachen-Gitarristen handelt. „Long live your Friends“ ist dagegen geradezu britisches Songwriting. Vielstimmigkeit, Hall, elektrifiziert und lediglich Anklänge an den amerikanischen Folk. 

Ich fand die Platte im Sale des 3345-Shops in Den Haag. Weil ich ihn kurz vorher gesehen hatte, machte mich das neugierig. Feine Popsongs, die gelerntes Handwerk zeigen. Der Mann hat schon einige Jahre auf der Bühne hinter sich und weiß, wie es funktioniert. Kann man getrost auf Konzerten besuchen. Die Melodien, Refrains, sitzen und er weiß mit einem Studio umzugehen. Verspielte Farben, die er einstreut. Alles rund, auf seine Person zugeschnitten, und wie gesagt, gutes, stabiles Songwriting.

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert

Tonspur Nr. 3 : Yes Ma’am „Bless this mess“

Tonspur Nr. 3 : Yes Ma’am „Bless this mess“

Yes Ma'am - Bless this mess - CD

Titelliste:

  1. Deep Chatham (The D Song)
  2. Dig your Grave
  3. Weight of the world
  4. Squishin’ Bees
  5. Chancey’s Train
  6. Metzakukkia
  7. Sweet Tender
  8. Better Luck next time
  9. Beggars would ride
  10. Bad man
  11. Circles
  12. Treat me right

Bluegrass ist so das Ding, um das Country Fans manchmal auch einen großen Bogen machen. Diese Richtung aus Western-Swing und irgendwas, die einst Bill Monroe zur Größe brachte, kann konservativ, steif, zurückhaltend, introvertiert und tief verwurzelt in irgendwelchen Traditionen rüber kommen. Oder schlichtweg chaotisch. Yes Ma’am vermischen den Stoff mit einem Blues, wie er nur aus den Sümpfen Louisianas kommen kann. Ein Spagat zwischen allen Americana-Richtungen, als wären diese nur für die Fusion geschaffen. Yes Ma’am spielen das Zeug, und man glaubt, sie haben es erfunden. Erdig, nah und tief verwurzelt im Hier und Jetzt. Live sieht man sich zwischen Whiskeyflaschen, harten Burschen und Bierbüchsen in einer Scheune sitzen. Sie fetzen den Kram runter, verharren in der Traurigkeit, um dann wieder zu zeigen, was eine Harke ist. Das Problem mit Yes Ma’am ist, dass alle Alben ständig in meine Player geschoben werden, und ich jede Woche über sie berichten könnte. Und , verflixt, vielleicht mache ich das sogar.

Yes Ma'am auf dem Rotterdam Bluegrass Festival

Tonspur ist eine kleine Reihe, die in kurzen und knappen Beschreibungen (maximal 200 Wörter) sich mit den Alben befasst, die ich im Laufe des Tages anhöre. Sie folgt damit keinem Genre und keiner Reihenfolge. Ist lediglich nummeriert.

Black Sea Shipping Company bei „Das Fest goes Schlachthof“ im Tollhaus am 23.07.2025

Black Sea Shipping Company bei „Das Fest goes Schlachthof“ im Tollhaus am 23.07.2025

Black Sea Shipping Company bei „Das Fest goes Schlachthof“ im Tollhaus am 23.07.2025

An einem einzigen Tag gönnt sich der Aufbau des Festes auf der Günther-Klotz-Anlage etwas Ruhe, um die letzten Dinge vor der Eröffnung am Donnerstag noch zu testen und auf den besten Stand zu bringen.

Das traditionelle „Fest am See“, das in der Zeit vor dem Festival stattfindet, wird dann in die Räumlichkeiten des alten Schlachthofs verlegt. Der „Alte Schlachthof“ entwickelt dabei eine eigene Dynamik und Tradition, die alle Spielstätten und Lokalitäten vor Ort mit einbezieht. 

In diesem Sinne öffnet auch das Tollhaus seine Pforten, verlagert das Zeltival, das zur Zeit stattfindet, in den Innenhof und baut eine Open Air Bühne auf. Tatsächlich fühlt sich alles noch mal an, als ginge es zurück zu den Wurzeln. 

„Das Fest goes Schlachthof“ vermischt dabei in angenehmer Weise das Publikum der Events. So kommt es, das FEST-Besucher in Berührung mit den Aktiven der kleinen Veranstaltungsorte kommen, aber auch im umgekehrten Fall, das FEST seine Vorteile hinsichtlich der Vielfalt ausspielen. 

In diesem Rahmen ist die Black Sea Shipping Company bestens angesiedelt. Seit 2021 erspielen sie sich ein bunt gemischtes Publikum, das die Bandbreite der jungen Band zu schätzen weiß. Auch im Tollhaus ist die Mischung aus Swing, Balkan, Klezmer und Americana die Aufforderung zum Tanz.

Black Sea Shipping Company bei „Das Fest goes Schlachthof“ im Tollhaus am 23.07.2025

Es geht mitllerweile wild und ungestüm auf den Konzerten her. Es wird gewippt, geschnippt, die Menge wird unruhig, springt herum und feuert die Band an. Ein fester Stamm an Fans hat sich etabliert. Darunter Lindy-Hop-Tänzer, Folkfans und alle die, raue Songs, ukrainische Poesie und handgespielte Instrumente mögen. 

Die Stimmung ist ausgelassen. Die Freude der Band darüber anzusehen, und so ist das Wechselspiel zwischen den MusikerInnen und ihren Fans, ein wachsendes Potential. Ihr Ruf wird ihnen voraus eilen. Die Freunde ihnen folgen. 

Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit bis die Konzerte voller, die Räume größer werden und die Black Sea Shipping Company ihren Namen und ihre Zugkraft voll einsetzen kann. Musikalisch sind sie eingespielt, beherrschen die Vielzahl ihrer Instrumente und bieten dabei eine Spannbreite an Möglichkeiten, die scheinbar von Konzert zu Konzert erweitert wird. 

Ich konnte sie leider nur bis zur ersten Hälfte verfolgen, denn das Angebot auf dem „Fest goes Schlachthof“ läuft weitgehend parallel ab. Das heißt, es gab unweit noch weitere Gruppen, auf die ich gerne einen Blick werfen wollte. Die Black Sea Shipping Company werde ich wieder sehen. Empfohlen ist das Konzert am 24.10.2025 im Tempel. Vermutlich wird es voll. Und sicher wird getanzt. Macht euch auf was gefasst.

Die Black Sea Shipping Company hat übrigens im englischen Wikipedia einen legendhaften Eintrag über eine einst real existierende Schiffahrtsgesellschaft. Es ist fast an der Zeit, dass dieser Eintrag um einen berühmten zweiten Punkt für eine weitere Bedeutung ergänzt wird, denn die Karlsruher Gruppe macht gerade ihren Weg.

Externer Link: Black Sea Shipping Company – blackseashippingcompany.de

Externer Link: Tollhaus – Tollhaus.de