Plattenläden in Den Haag (6): Crazy Horse Record Store

Crazy Horse Record Store
Prinsengracht 8, 2512 GA Den Haag (externer Link: https://crazyhorserecordstore.nl/)
Corona hat alles durcheinander geworfen. Crazy Horse Records gibt es wohl schon länger, ist aber in den Wirren umgezogen und hat sich ein neues Domizil gesucht. Unweit vom PAARD, in der Prinsengracht, findet sich der kleine, aber feine Laden. Das PAARD ist ein Veranstaltungsort für Independent und kleiner Gruppen (z.B. tritt dort Mogwai auf), auf den ich später noch eingehen werde.
Die Prinsengracht ist quasi die Hauptstraße von Den Haag. Verlässt man das Zentrum der Stadt in Richtung Meer, so folgt man der Prinsengracht und kommt auf der linken Seite an einigen alten Häusern vorbei, die renoviert junge Firmen, das PAARD und eben den Crazy Horse Record Store enthalten.
Um die Ecke vom Crazy Horse Record Store befindet sich übrigens das Vinyl Grove, das ich schon im ersten Teil der Plattenläden Dokumentation erwähnt habe. Während im Vinyl Grove vorwiegend Neuware und aktuelle Veröffentlichungen zu erhalten sind, handelt es sich beim Crazy Horse Record Store um einen Liebehaberladen für Second Hand Platten.
In Google Maps wird er leider noch nicht voranging gelistet, so kann es vorkommen, dass er leicht übersehen wird. Was er allerdings nicht verdient hat. Der Laden selbst ist luftig und hell arrangiert in einem ansprechenden Interieur. Er bietet ebenso Platz für Bücher, CDs, Kleidung und ähnlichen Dingen, die ins Programm passen.
Neben den durchaus populären Richtungen, die auch hier großzügig abgedeckt werden, und einiges für Sammler und Nerds enthalten, sei vor allem der Folkbereich im Keller erwähnt. Der Crazy Horse Record Store ist mit Liebe fürs Detail im unteren Stockwerk in einer 70er Jahre Tapete eingekleidet, die jeden Partyraum der damaligen Zeit schmücken würde.
Ich hatte den Crazy Horse Record Store eher zufällig entdeckt, gesucht und gekannt hatte ich ihn leider nicht, aber werde ihn wohl fortan nicht missen wollen, denn sein Programm verrät Kenntnis und Sinn für unbekanntere Namen.
Wer Amalia Rodrigues im Programm hat, hat sowieso einen Stein im Brett, verrät aber auch, dass Wissen außerhalb des angloamerikanischen Bereiches vorhanden ist. Das zeichnet aus. Einen Folk-Bereich führte sowieso kein anderer Laden, von daher etwas, das zum Alleinstellungsmerkmal taugt. Ebenso angenehm und gut sortiert ist der feine Jazzbereich und World-Music-Sektor.
Hier wieder Marike Jager mitgenommen, um mich näher mit ihr zu befassen. Ich werde demnächst auch auf sie noch eingehen, da sie schlicht zu unbekannt hierzulande ist. Und jetzt ist mal genug Material da, um ihr ein kleines Feature zu gönnen.
Ansonsten: Schaut euch Crazy Horse Records ruhig an. Richtet ihnen Grüße aus und macht eine kleine Zeitreise in ihrem Keller. Hat was.




Gekauft:
Marike Jager – Celia Trigger
Amalia Rodrigues – Una casa Portuguesa/Lisboa não sejas Francesa